Warum „Haul-Videos“ und Shopping-Selfies im Notfall gar nicht so schlecht sind…
15.645 „Likes“ auf Instagram nur für das Foto einer demonstrativ in die Kamera gereckten neuen Uhr? Man muss es nicht verstehen oder mögen, aber so ist nun mal der Trend: Selbstdarstellung ist „in“, egal ob auf Facebook, Instagram, Pinterest oder sonstigen sozialen Portalen. 15-jährige Mädchen haben hunderttausende „Follower“ für Videos, die sie von sich beim Einkaufen mit der Handykamera drehen – nun denn, so sei es.
Sinnlose Selfies und ihre Bedeutung bei einem Einbruch
Was für die meisten von uns Menschen der Ü25-Altersklasse ziemlich sinnlos erscheint, bekommt allerdings nach einem Einbruch eine ganz neue Bedeutung. Sind wir mal ehrlich: Kaum jemand von uns hebt für alle gekauften Wertgegenstände, insbesondere Schmuck, Uhren etc (mal abgesehen von der Rolex, aber auch da…) alle Kaufbelege und Rechnungen auf. gerade bei Geschenken will man meist garnicht, dass entsprechende Quittungen zuhause liegen. Wird nun bei einem Einbruch Schmuck entwendet steht man vor der misslichen Lage, dass die Hausratversicherung zwar das meiste ersetzen würde, allerdings einen Nachweis dafür verlangt, dass man die Wertgegenstände tatsächlich besaß. Gleiches gilt, wenn die Polizei Diebesgut findet und an die jeweiligen Eigentümer zurückgeben möchte – auch hier ist ein Nachweis des Eigentums nötig.
Selfies und Fotos als Eigentumsnachweis
Wenn seitens der Versicherung oder der Polizei Zweifel an der Inhaberschaft von abhanden gekommenen oder eben wiedergefundenen Wertgegenständen bestehen, dann lässt sich diese eben im Einzelfall auch einmal damit begründen, dass man Fotos von sich vorlegen kann, auf welchen man die Schmuckstücke trägt. Ganz ungemein hilft das im Übrigen auch bei der Identifikation von abhanden gekommenen Wertgegenständen.
Man sieht: Ab und an kann es also ganz nützlich sein, das ein oder andere Foto von sich in vollem Ornat zu besitzen. Nicht nur, weil es schön aussieht, sondern auch für den (hoffentlich nie eintretenden) Versicherungsfall.
Fotos nicht auf Kamera lassen!
Vorischt Falle: Wer jetzt ab und an doch einmal ein Selfie macht, um seinen Reichtum bildhaft zu dokumentieren, der muss diese Bilder natürlich auch irgendwo sicher ablegen – am besten also online. Denn wenn die Einbrecher schon einmal im Haus sind, dann nehmen sie in fast allen Fällen eines jedenfalls mit: Die Kamera. Die schönste Bildersammlung bringt also nichts, wenn die Bilder gleich mit gestohlen werden. Daher mein Tipp (gilt im Übrigen auch für Kopien von Zeugnissen und wichtigen Dokumenten): Immer einen Scan oder eine Kopie in einem Online-Speicher ablegen. Im Fall der Fälle besteht so immer Zugriff.